Die Registrierung deiner Adresse ist das Wichtigste, was du nach deinem Umzug nach Deutschland tun musst. Unabhängig davon, ob du planst, länger als drei Monate in Deutschland zu bleiben, oder dich endgültig in einer deutschen Stadt niederlassen möchtest, musst du deinen neuen Wohnsitz bei den örtlichen Behörden der Stadt, in der du wohnst, melden.
Allgemeine Informationen zur Anmeldung in Deutschland
In Deutschland gilt für jeden Einwohner und jede Einwohnerin die Pflicht, seinen bzw. ihren Wohnsitz anzumelden. Dabei spielt es keine Rolle, welche Staatsangehörigkeit du besitzt. Die Anmeldung erfolgt bei der örtlichen Behörde, die dafür zuständig ist. Auch wenn du in Deutschland ein Bankkonto eröffnen, einen Mobiltelefon- oder Internetvertrag abschliessen oder andere vertragliche Dienste in Anspruch nehmen möchtest, musst du dich in der Regel offiziell in deiner Stadt anmelden.
Für die Anmeldung des Wohnsitzes ist eine Frist von 14 Tagen vorgesehen, innerhalb dieser die Registrierung erfolgen muss. Im Voraus kann die Anmeldung des Wohnsitzes nicht erledigt werden. Als Nachweis für den aktuellen Wohnsitz ist der Mietvertrag oder eine Wohnungsgeberbestätigung mitzubringen, die über das genaue Datum des Einzugs informiert.
Wann muss ich mich als internationale/-r Studierende/-r in Deutschland anmelden?
Auch für internationale Studierende gilt die Frist von 14 Tagen zur Anmeldung des Wohnsitzes in Deutschland. Das heißt, sobald du in deine neue Wohnung einziehst bzw. den Mietvertrag unterschreibst, hast du 14 Tage Zeit, deinen Einzug anzumelden. Ansonsten kann es sein, dass dir ein Bußgeld auferlegt wird. Du musst in diesem Fall womöglich eine Geldstrafe zahlen.
Warum muss ich meinen Wohnort in Deutschland anmelden?
Die Meldepflicht des Wohnsitzes ist in § 17 des deutschen Bundesmeldegesetzes verankert. Der gemeldete Wohnsitz wird dann auch so im Ausweis vermerkt. Der Hintergrund dieser gesetzlichen Pflicht ist die Vermeidung von sogenannten Scheinanmeldungen. Damit erhofft sich der deutsche Staat, verschiedene Formen der Kriminalität eindämmen zu können.
Wo kann ich mich als internationale/-r Studierende/-r anmelden?
Für die Registrierung deines Wohnorts in Deutschland ist das Einwohnermeldeamt zuständig, das sich in der Regel im Bürgerbüro des örtlichen Rathauses oder der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung befindet. Die dortigen Mitarbeitenden kümmern sich um die Wohnsitzanmeldung und übertragen deine Daten ins Melderegister.
Als Nicht-EU-Bürger/-in benötigst du für einen Aufenthalt in Deutschland, der länger als 90 Tage andauert, zusätzlich noch einen Aufenthaltstitel. Diesen erhältst du bei der zuständigen Ausländerbehörde deines Studienortes. Für die Beantragung deines Aufenthaltstitels hast du drei Monate Zeit.
Welche Dokumente werden für die Wohnsitzanmeldung benötigt?
Um deinen Wohnsitz in Deutschland anzumelden, benötigst du folgende Dokumente:
- Zum Einwohnermeldeamt musst du deinen Personalausweis und/oder einen Pass (eventuell auch mit Visum) mitbringen.
- Außerdem benötigst du die ausgefüllte und unterschriebene Wohnungsgeberbestätigung, die du von deinem Vermieter bzw. deiner Vermieterin erhältst. Die Wohnungsgeberbestätigung muss den Namen sowie die Anschrift des Wohnungsgebers, dein Einzugsdatum und die konkrete Anschrift deiner Wohnung beinhalten sowie die Information, ob es sich um einen Ein- oder Auszug handelt.
- Gegebenenfalls brauchst du ein Anmeldeformular des Einwohnermeldeamtes. In großen Städten gibt es teilweise die Möglichkeit, sich entsprechende Formulare im Internet zu besorgen, um vor Ort Zeit zu sparen.
- Unter Umständen benötigst du auch eine Eheurkunde und (falls bereits vorhanden) die originalen Geburtsurkunden deiner Kinder sowie eine amtliche Übersetzung dieser Dokumente.
Nach der Anmeldung deines Wohnsitzes kannst du anschließend, falls nötig, deine Aufenthaltserlaubnis persönlich beantragen. Wie das geht und welche Dokumente du hierfür benötigst, erfährst du hier.
Was kostet mich die Wohnsitzanmeldung?
In der Regel sollte dich der Vorgang beim Einwohnermeldeamt nichts kosten. Trotzdem kann es vorkommen, dass eine Stadt oder Gemeinde für den Verwaltungsaufwand eine kleine Gebühr erhebt. Ist dies der Fall, dann sollte dich die Anmeldung deines Wohnsitzes in Deutschland nicht mehr als 10 Euro kosten, alles andere wäre unverhältnismäßig. Dennoch kannst du dich bereits im Voraus über möglicherweise anfallende Kosten informieren, indem du dich telefonisch erkundigst oder im Internet auf der Homepage deines neuen Wohnorts recherchierst. Falls du deinen Aufenthaltstitel bei der Ausländerbehörde benötigst, musst du hierfür 110 Euro bezahlen.
Welche Konsequenzen hat die Wohnsitzanmeldung in Deutschland?
Nach deinem offiziellen Einzug in Deutschland wirst du künftig auch Gebühren für den deutschen Rundfunk zahlen müssen. Dieser Beitrag wird einmal im Monat fällig, ganz egal, ob du ein rundfunkfähiges Gerät wie zum Beispiel ein Radio oder einen Fernseher besitzt oder nicht. Auch die Personenanzahl des Haushalts spielt für die Bemessung des Rundfunkbeitrages keine Rolle. Ziehst du allein in eine Wohnung, musst du dich per Online-Formular auf der Seite http://www.rundfunkbeitrag.de anmelden. Falls du aber in einer Wohngemeinschaft wohnst, in der bereits ein Rundfunkbeitrag bezahlt wird, musst du in der Regel nichts weiter tun.
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Ich möchte ein Girokonto eröffnen – wie gehe ich vor?
Für die Eröffnung eines Girokontos in Deutschland benötigen internationale Studierende, die aus Nicht-EU-Ländern kommen, die Meldebescheinigung des örtlichen Einwohnermeldeamtes. Bevor du also ein Girokonto eröffnen kannst, musst du einen amtlichen Nachweis vorlegen können, dass du hier in Deutschland gemeldet bist und über eine deutsche Wohnadresse verfügst. Du benötigst zusätzlich noch eine Arbeitserlaubnis. Diese Arbeitserlaubnis erhältst du bei der deutschen Auslandsvertretung deines Herkunftslandes. Die Vertretung findest du in der Regel bei der Botschaft oder dem entsprechenden Konsulat.
Als Alternative zum Girokonto steht dir allerdings auch das sogenannte Basiskonto oder Jedermann-Konto zur Verfügung. Dieses kannst du sogar ohne festen Wohnsitz eröffnen, denn hierfür genügt in der Regel die Angabe einer postalischen Anschrift in Deutschland wie zum Beispiel die Adresse eines Freundes oder einer Institution.
Wo bekomme ich Hilfe bei Fragen und Unklarheiten?
Wie du siehst, bedarf es in Deutschland einiger bürokratischer Schritte, bis du dich entspannt niederlassen kannst. Davon solltest du dich aber nicht verunsichern lassen. Bei Unsicherheiten oder Fragen findest du beim Studierendenwerk deiner Hochschule bestimmt Ansprechpartner/-innen, die dir weiterhelfen können. Vielleicht wohnst du ja auch in einer Wohngmeinschaft mit netten Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen, die dich bei dem Verwaltungsaufwand unterstützen.
Letztes update: März 15, 2023