Tipps zur Jobsuche in Deutschland

Es gibt viele Gründe, das Heimatland zu verlassen und einer Tätigkeit in Deutschland nachzugehen. Deutschland bietet exzellente Chancen auf dem Karrieremarkt. Damit du allerdings in Deutschland deinen Traumjob finden kannst, solltest du einiges beachten. Worauf es bei der Jobsuche ankommt, was ein Motivationsschreiben ist, wie das Bewerbungsgespräch abläuft und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, erfährst du hier!

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Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um einen Job in Deutschland zu bekommen?

Die wichtigste Voraussetzung, um in Deutschland arbeiten zu können, ist ein gültiger Aufenthaltstitel mit einer Arbeitserlaubnis. Darüber hinaus gibt es jedoch noch weitere Aspekte, die du im Vorfeld deiner Jobsuche beachten solltest.

Als Fachkraft musst du berufliche Qualifikationen vorweisen können, die in Deutschland anerkannt werden. Außerdem brauchst du in den meisten Berufen gute Deutschkenntnisse, die mindestens dem Sprach-Niveau B1 entsprechen sollten.

Im Zuge der Jobsuche musst du außerdem die Fähigkeit nachweisen, deinen Lebensunterhalt in Deutschland finanzieren zu können. Dafür brauchst du ein sogenanntes Sperrkonto. Dabei handelt es sich um ein spezielles Konto, auf dem du bei der Beantragung eines Visums oder Aufenthaltstitels einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag einzahlen musst. Sobald du dein Visum oder Aufenthaltstitel erhältst, kannst du deine monatlichen Auszahlungen auf dein normales Bankkonto einrichten.

Abschließend brauchst du noch eine Krankenversicherung für den Zeitraum deiner Arbeitsplatzsuche in Deutschland. Mit Fintiba kannst du eine Krankenversicherung abschließen, ein Sperrkonto eröffnen und andere digitale Lösungen nutzen, die dich bei deinem Vorhaben unterstützen, einen Job in Deutschland zu finden.

 

Wie finde ich einen Job in Deutschland?

Wie finde ich einen Job in Deutschland, wenn ich noch in meinem Heimatland lebe?

Wenn du noch in deinem Heimatland lebst und dich von dort aus auf die Suche nach Jobs machen willst, ist das Internet die passende Anlaufstelle. Hier findest du zahlreiche Webseiten, auf denen Stellenangebote ausgeschrieben werden.  

Die größte Plattform ist die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Die Jobbörse bietet dir zahllose Möglichkeiten, dich bei der Jobsuche zu unterstützen. Mithilfe der Filter in der Suchfunktion kannst du deine Suche einschränken und dir genau die Jobs anzeigen lassen, die auf dich und deine Qualifikationen zugeschnitten sind. Die Bundesagentur für Arbeit bietet parallel die Webseite Berufenet an. Dort hast du die Möglichkeit, dich über die einzelnen Berufsfelder zu informieren.

Wie finde ich einen Job in Deutschland, wenn ich bereits in Deutschland lebe?

Du bist schon in Deutschland? Umso besser, denn vor Ort hast du noch viel mehr Möglichkeiten, einen Job zu finden! Natürlich kannst du dich auch jetzt im Internet umschauen, da die meisten Jobofferten online zu finden sind. Auf vielen Plattformen, beispielsweise LinkedIn oder Xing, hast du die Möglichkeit ein Profil zu erstellen. Dazu nutzt du den geschlossenen Bereich in deinem Account, um Informationen über dich und deine Qualifikationen sowie deine Interessen zu hinterlegen. Auf diese Weise kannst du dich auch von potenziellen Arbeitgebern finden lassen.

Wenn du in Deutschland unterwegs bist, kannst du dich auch auf der Straße nach Jobs umschauen. In vielen Geschäften hängen Plakate, Flyer oder Zettel aus, mit denen darauf hingewiesen wird, dass freie Stellen zu vergeben sind.

Wenn du deine Suche noch aktiver gestalten willst, kannst du auch Initiativbewerbungen schreiben. Das bedeutet, dass du ausgewählten Unternehmen eine Bewerbung übersendest, ohne dass diese Stellenausschreibungen kommuniziert haben. Für den Fall, dass dennoch eine Stelle zu besetzen ist, hast du dich damit bereits als Kandidat beworben.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Du hast eine passende Ausschreibung gefunden und möchtest dich auf die Stelle bewerben? Dann heißt es erst einmal ran an den Computer, um eine Bewerbung zu schreiben. Diese enthält deinen Lebenslauf, ein Anschreiben und ein Motivationsschreiben sowie persönliche Daten, ein Foto von dir und sämtliche Zertifikate, Zeugnisse, Urkunden und andere Nachweise über bereits erbrachte Leistungen und Qualifikationen.

Hast du die Bewerbung fertiggestellt, wird diese an das entsprechende Unternehmen gesandt, wo sie bei der Personalabteilung auf dem Tisch landet. Für dich heißt es jetzt: abwarten. In der Stellenausschreibung ist für gewöhnlich ein Bewerbungsschluss angegeben. Nachdem diese Frist abgelaufen ist, kannst du mit einer Rückmeldung rechnen. Sobald die Mitarbeitenden der Personalabteilung alle Unterlagen gesichtet haben, erhältst du entweder eine Absage oder du wirst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Hin und wieder kann es vorkommen, dass zuvor noch ein Telefon-Interview ansteht. Auch ein Assessment-Center ist an dieser Stelle möglich. Dabei handelt es sich um ein Bewerbungsgespräch für mehrere Kandidaten und Kandidatinnen, die gleichzeitig daran teilnehmen.

In der Regel werden Arbeitssuchende im Zuge des Bewerbungsprozesses über die weiteren Schritte informiert. Ist das nicht der Fall, kannst du natürlich nachfragen, wie es weitergeht und wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst.

Wie bereite ich meine Bewerbungsunterlagen vor?

Wie schreibe ich einen Lebenslauf?

In deinem Lebenslauf müssen bestimmte Informationen abgedeckt werden. So sollte dieser deine Kontaktdaten, sowie deine persönlichen Angaben (zum Beispiel Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand etc.) enthalten. Außerdem gehört deine schulische Laufbahn in anti-chronologischer Form in den Lebenslauf. Dasselbe gilt für deinen beruflichen Werdegang, den du ebenfalls anti-chronologisch aufführen solltest. Abschließend informierst du deinen potenziellen Arbeitgeber in deinem Lebenslauf über deine besonderen Kenntnisse, Fähigkeiten und Zusatzqualifikationen sowie über relevante Interessen im Freizeitbereich.

DOs für den Lebenslauf: darauf solltest du achten!

  • Gliedere deinen Lebenslauf übersichtlich.
  • Achte auf kurze und aussagekräftige Formulierungen.
  • Wähle einen angemessenen Dateinamen beim Abspeichern, z. B.
    Nachname_Vorname_Lebenslauf.
  • Achte auf fehlerfreie Kontaktdaten.
  • Wähle ein professionelles Bewerbungsfoto aus.
  • Ehrlichkeit ist das A und O (Lücken sollten nicht vertuscht werden).
  • Weiterbildungen und andere Informationen sollten arbeitgeberrelevant angepasst werden./li>
  • Wähle ein zur Branche passendes Layout (traditionell, seriös, kreativ etc.).

DON’Ts für den Lebenslauf: das solltest du auf keinen Fall tun!

  • Der Lebenslauf ist nicht übersichtlich strukturiert und logisch gegliedert.
  • Dein Lebenslauf hat eine unruhige und unprofessionelle Optik durch zu viele verschiedene
    Fonts, Farben etc.
  • Irrelevante Informationen wie zum Beispiel Angaben zur Grundschule werden aufgeführt.
  • Es gibt Rechtschreib- und Grammatikfehler.
  • Dein Lebenslauf weist falsche oder fehlende Kontaktdaten auf.
  • Du verwendest ein unangemessenes Bewerbungsfoto (z. B. Urlaubsfoto, Selfie etc.).

Was ist ein Motivationsschreiben? Warum ist es in Deutschland wichtig? Was muss es enthalten?

Das Motivationsschreiben hilft dir dabei, dich von anderen Bewerbenden abzuheben. Außerdem hast du damit die Möglichkeit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das Motivationsschreiben ist quasi die Ergänzung des Anschreibens. Darin werden die persönlichen Informationen untergebracht, die dich dazu motivieren, genau diese Stelle annehmen zu wollen. Dabei ist es vor allem wichtig, dass du den Zweck des Motivationsschreibens verstanden hast. Es geht nicht um eine Aufzählung von Fakten, die bereits im Lebenslauf vorhanden sind, sondern vielmehr um deren kreative Ausführung. Du erklärst damit, was dich auszeichnet und warum du die geeignete Person für den Job bist.

Achte darauf, dass der Text in deinem Motivationsschreiben nicht zu analytisch klingt. Stattdessen solltest du dem Schreiben eine persönliche Note verleihen und dabei Bezug auf deine fachlichen Qualifikationen nehmen. Nutze das Schreiben, um bereits im Anschreiben genannte Informationen zu vertiefen oder zu ergänzen. Achte jedoch darauf, dass das Schreiben nicht zu lang wird. Mitarbeitende der Personalabteilung haben in der Regel nicht die Zeit, sich mehrere Seiten pro Bewerbung durchzulesen.

Wie läuft ein Bewerbungsgespräch ab?

Du kannst davon ausgehen, dass du im Bewerbungsgespräch viele Fragen zu deinem beruflichen Werdegang, deiner Person, deinen Fähigkeiten und deinen Ambitionen gestellt bekommst, die du natürlich adäquat beantworten solltest. Dabei handelt es sich nicht immer um angenehme Fragen, zum Beispiel, wenn der/die Personaler:in wissen will, was deine größte Schwäche ist. Hier geht es nicht darum, dein schlimmstes Verhalten preiszugeben, sondern zu zeigen, dass du souverän mit unangenehmen Fragen umgehen kannst. Du kannst auch davon ausgehen, dass dich dein Gegenüber fragen wird, warum du dich für genau diese Stelle interessierst und warum man ausgerechnet dich einstellen sollte.

Benötige ich Deutschkenntnisse für einen Job in Deutschland?

Definitiv. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du einen Job in Deutschland bekommen wirst, wenn du dich nicht verständigen kannst. Eine Bewerbung in englischer Sprache ist in vielen Betrieben mittlerweile gern gesehen. Geht es allerdings um die Einarbeitung, die häufig nicht von Personen mit Fremdsprachenkenntnissen vorgenommen wird, kannst du davon ausgehen, dass Deutschkenntnisse zwingend erforderlich sind.

Thema Arbeitsvertrag in Deutschland: Welche Unterschiede gibt es und worauf muss ich achten?

In Deutschland gibt es gravierende Unterschiede, was den Arbeitsvertrag betrifft. Die folgende Aufzählung nennt nur einige der verschiedenen Arten von Arbeitsverträgen, die dir in Deutschland begegnen können:

  • Unbefristeter Arbeitsvertrag
  • Befristeter Arbeitsvertrag
  • Teilzeitarbeitsvertrag
  • projektbezogener Arbeitsvertrag
  • Vertrag als geringfügig Beschaftigte:r (450-Euro-Job)
  • Aushilfsvertrag
  • Freie Mitarbeit
  • Praktikantenvertrag

Befristeter und unbefristeter Arbeitsvertrag

Die meisten ausgeschriebenen Stellen sind zunächst befristet. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass der Arbeitgebende eine Probearbeitszeit einräumt, die sich in der Regel über drei bis sechs Monate erstreckt, um sich von deiner Leistung zu überzeugen. Der unbefristete Arbeitsvertrag ist, wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, unbefristet. Das bedeutet, dass kein Datum eingetragen ist, zu dem der Arbeitsvertrag ausläuft.

Teilzeitarbeitsvertrag

Der Teilzeitarbeitsvertrag kann ebenfalls befristet oder unbefristet sein. Darin wird jedoch nicht die gewohnte 40-Stunden-Arbeitswoche geregelt. Der Teilzeitarbeitsvertrag enthält meist eine Regelung über 30 oder 20 Arbeitsstunden pro Woche. Hier gibt es allerdings keine festen Vorgaben, denn es können auch 6, 15 oder 24,5 Stunden vorgesehen sein. Damit richtet sich dieser Arbeitsvertrag primär an Menschen, die weniger arbeiten können oder wollen, zum Beispiel Studierende, Mütter/Väter oder Senior:innen.

Geringfügige Beschäftigung oder 450-Euro-Job

Der Arbeitsvertrag als geringfügig Beschäftigte/r hat die Besonderheit, dass du damit nicht über den Arbeitgebenden versichert bist. Du musst dich also selbst um eine Krankenversicherung kümmern. Dieses Arbeitsverhältnis wird zudem nicht besteuert, weshalb keine Abzüge auf dich zukommen. Hast du 450 Euro pro Monat verdient, bekommst du auch 450 Euro ausgezahlt. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere 450-EUR-Jobs anzunehmen.

Freie Mitarbeit

Als freie:r Mitarbeiter:in agierst du in deinem eigenen Ermessen, da du nur für die Leistung bezahlt wirst, die du tatsächlich erbracht hast. Damit profitierst du von einem Höchstmaß an Flexibilität, da du deine Arbeitszeit selbst einteilen kannst. Allerdings musst du dich auch selbst um die erforderliche Buchhaltung kümmern und deine Steuererklärung machen.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Zusammenfassend sind dies die wichtigsten Dinge, die du bei der Jobsuche in Deutschland beachten solltest:

  • Nutze bei der Jobsuche Online-Portale und Internetseiten wie die Bundesagentur für Arbeit.
  • Stelle sicher, dass du einen aktuellen und gut strukturierten Lebenlauf hast.
  • Setze mit deinem Motivationsschreiben eine persönliche Note.
  • Nimm dir Zeit, um sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten.
  • Informiere dich gut über die Art des gewünschten Arbeitsvertrags.

Wir von Fintiba wünschen dir auf diesem Weg alles Gute!

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Last update: Juni 02, 2022

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